Die Objektive

Man unterscheidet Objektive nach ihrem Aufnahmewinkel (bzw. ihrer Brennweite, was äquivalent ist). Die effektive Brennweite ist ist abhängig vom Sensor und verlängert zum Beispiel beim Vergleich von APS-C zu Kleinbild um den Faktor 1,5. Die Angaben unten beziehen sich auf das Kleinbildformat. 

Der Aufnahmewinkel hat aber nicht nur Einfluss auf den Bildausschnitt, er bestimmt auch maßgeblich Geometrie und Tiefenschärfe der Aufnahme.

Weitwinkel

Sigma 10-20mmZu den Weitwinkelobjektiven gehört alles unterhalb von 35mm (28 mm entsprechen 75°). Diese Objektive eignen sich besonders für Aufnahmen in Innenräumen und für Landschaften, aber Portraits werden damit unnatürlich verzerrt.

Ein besonderes Merkmal ist die vergrößerte Tiefenschärfe, das heißt, bei gleicher Blende wird ein größerer Bereich scharf abgebildet, als bei größeren Brennweiten.

Unter den Weitwinkeln unterscheidet man außerdem die extremen Weitwinkel um 16 mm Brennweite und die sogenannten Fisheye mit Brennweiten um 6 mm können diese Objektive bis zu 180° Aufnahmewinkel erreichen (Vorsicht mit den eigenen Füßen).

Normalbereich

Nikon 35mmDas allgemeingültige Normalobjektiv gibt es nicht, für Kleinbildkameras ist es das 50 mm Objektiv (das entspricht einem Aufnahmewinkel von etwa 45°), man sagt, dass es den Seheindruck am natürlichsten wiedergibt, sein Aufnahmewinkel entspricht etwa 45°.

Kleinere Bildformate (insbesondere die kleinen Sensoren der Digitalkameras) verlangen Objektive mit kürzeren Brennweiten, um den selben Ausschnitt aufzunehmen. Für das APS-C Format, das oft bei digitalen Spiegelreflexkameras zum Einsatz kommt wäre somit ein 35mm das Normalobjektiv.

Teleobjektive

Sigma 150-500mmTeleobjektive von 80 mm bis 1000 mm und darüber eigenen sich hervorragend, um weit entfernte Objekte heran zu holen (Aufnahmewinkel < 16°). Ein leichtes Tele (um 80-100 mm, entspricht an einer DSLR mit APS-C Sensor etwa 50-75 mm) eignet sich auch gut für die Portraitfotografie, weil die Proportionen damit am besten wieder gegeben werden, längere Brennweiten lassen das Gesicht flach erscheinen, kürze lassen die Nase zu groß erscheinen.

Der Bereich der Tiefenschärfe ist bei diesen Objektiven eingeschränkter als bei den Weitwinkeln, was man bei der Aufnahme beachten sollte und bei Portraits ebenfalls sinnvoll ist, da die Aufmerksamkeit auf den scharfen Bereich gelenkt wird). Hier muss dann eventuell stärker abgeblendet werden.

Außerdem verwackeln Aufnahmen mit Teleobjektiven leichter (Als Faustregel gilt: Belichtungszeit = 1/Brennweite, also bei 200mm etwa 1/250s), so dass kürzere Verschlusszeiten oder ein Stativ hilfreich sein kann. Nicht zuletzt helfen höhere ISO-Zahlen, die letzten beiden Punkte auszugleichen.

Makro

Nikon 105mmDas Makroobjektiv ist eine Sonderform des Normal- oder Teleobjektivs. Der Trick dabei ist, dass diese Objektive so konstruiert sind, dass man wesentlich dichter an das zu fotografierende Objekt herankommt, so dass Abbildungsverhältnisse von 1:4 (4cm in der Wirklichkeit werden auf 1cm Film abgebildet) oder besser möglich werden.