Chemie und Entwicklung

Die Chemikalien

chemie.jpgBei den Chemikalien sollte man darauf achten, dass sie auch für die eingesetzten Papiere und Filme geeignet sind, sonst kann die Qualität der Abzüge leiden.

In der Regel kann man die meisten Chemikalien als Pulver oder in flüssiger Form bekommen oder mit etwas Erfahrung auch selbst zusammenmischen. Wie man es schließlich macht hängt wahrscheinlich von Geschmack und Gewohnheit ab. Dem Anfänger würde ich flüssige Konzentrate empfehlen, weil diese relativ einfach anzusetzen sind, man braucht sie nur mit etwas Wasser bei der richtigen Temperatur (ca. 20°C) mischen.

Es versteht sich natürlich von selbst, dass die verbrauchten Chemikalien nicht ins Abwasser gehören, sondern bei den Schadstoffsammelstellen abgegeben werden.

Der Entwickler

Beim Entwickler muss man außerdem zwischen Papier und Film unterscheiden, hier kann man im Allgemeinen nicht den selben Entwickler benutzen. Der Entwickler wandelt das belichtete Silbersalz der Photoemulsion in Silber um.

Das Stoppbad

Das Stoppbad besteht im einfachsten Fall aus 2%iger Essigsäure, die sich leicht aus 25%iger Essigessenz und Wasser mischen lässt (2 Teile Essenz und 23 Teile Wasser, z.B. 0,2 Liter Essenz und 2,3 Liter Wasser). Dieser Ansatz eignet sich sowohl für Negative als auch Positive. Das Stoppbad dient in erster Linie dem Anhalten des Entwicklungsprozesses, verhindert nebenbei aber auch, das Entwicklerflüssigkeit das Fixierbad verunreinigt.

Der Fixierer

Der Fixierer besteht zum größten Teil aus Natriumthosulfat und entfernt das unbelichtete Silber aus der Photoemulsion. Erst wenn diese Silbersalze entfernt sind ist das Bild unempfindlich gegen Licht

Der Fixierer kann unter Umständen - eventuell in unterschiedlichen Konzentrationen - für beide Prozesse verwendet werden, da sollte man sich die Anweisungen genau anschauen.

Das Wasserbad

Wasser ist wichtig, um nach der Fixierung die Filme oder Papiere von Chemikalienresten zu befreien.

Filmentwicklung

sonstiges.jpgFür die Negativentwicklung gibt es Einsteigersets, der Vorteil ist aber, dass man Trommel, Spiralen und Mensuren zusammen und meist relativ günstig bekommt, leider stimmt aber die Qualität nicht immer, so das man vorsichtig sein muss.

Das einziehen eines Films auf eine der Filmspiralen sollte man vorher mal bei Licht mit einem alten Film (den man hinterher wegschmeißen kann) ausprobieren, da es in Zukunft in völliger Dunkelheit erfolgen muss.

Das Entwickeln selbst erfolgt dann in der Lichtdicht verschlossenen Dose und wenn man sich an die beiliegenden Anweisungen hält ist wirklich nichts dabei.

Nach dem Wässern genügt es in der Regel die File zum Trocknen aufzuhängen, von einem Filmabstreifer sollte bestenfalls vorsichtig gebraucht gemacht werden, da er die Empfindliche Oberfläche zerstören kann (bei kalkhaltigem Leitungswasser kann es auf der anderen Seite zu Kalkfleckenkommen, dann ist ein zusätzliches Netzmittelbad angebracht).

Papierentwicklung

Das Entwickeln der belichteten Papiere erfolgt in vier Schritten, der eigentlichen Entwicklung, dem Stoppbad und der Fixierung auf die das Wässerungsbad folgt.

Die Entwicklung erfolgt nach den Angaben, die man mit den Chemikalien erhalten hat, zunächst wird das Bild entwickelt, dann wird die Entwicklung im Stoppbad unterbrochen und nach der Fixierung wird das Bild gewässert.

Bei der Entwicklung der Papierabzüge gibt es jede menge Tricks und Kniffe mit denen man das beste aus seinen Fotos herausholen kann - aber ein schlechtes Negativ macht das nicht überflüssig.

Im Grunde bestimmt man zunächst die Belichtung mit einem Probestreifen (ein Stück Fotopapier, das man abschnittsweise mit ansteigender Zeit belichtet, um die optimale Belichtungszeit bei gegebener Blende zu ermitteln) und dann macht man den Abzug mit eben dieser Beilichtung.

Sind Stellen zu dunkel oder zu hell, kann man für diese Bereiche extra Probestreifen machen und dann Nachbelichten, wenn eine Stelle zu hell war oder Abwedeln, wenn sie zu dunkel gewesen ist. Dazu kann man Masken aus Pappe schneiden oder einfach die Hände in den Strahlengang halten.

Nach dem Wässern kommen die Ergebnisse auf die Leine (oder in den Papiertrockner, wenn man es eilig hat), da reichen gewöhnliche Wäscheklammern (sie sollten nicht zu fest schließen, denn das kann Druckstellen hinterlassen, aber man kann den Rand auch hinterher abschneiden).

Weitere Utensilien

Neben der Entwicklungsdose, in der die Filme entwickelt werden braucht man Schalen für die Papierentwicklung, Mensuren zum Ansatz der Chemie, Trichter und Flaschen. Für Entwickler und Fixierer sollten das Faltflaschen sein, aus denen man die überschüssige Luft herausdrücken kann, so oxidieren sie nicht und halten länger.

Ein Thermometer braucht man um sich zu vergewissern, dass die Temperatur bei der Entwicklung stimmt und zum aufhängen der Negativstreifen bieten sich Filmklammern an.

Ganz wichtig sind Zangen, um das Fotopapier zu greifen und nicht ständig mit den Fingern in den Chemikalien zu stecken. Idealerweise haben die Zangen Gummigreifer, um die empfindlichen Beschichtungen nicht zu beschädigen.